Nachrichten | Samstag, 12. Oktober 24

Drei Männer sind gegen 19 Uhr an der Passauer Innpromenade aneinandergeraten. Der Streit eskalierte und endete mit zwei Verletzten; einer mit Schnittwunde, einer mit Kopfverletzung.

Nach bisheriger Kenntnis der Polizei waren zwei Männer auf einen dritten gestoßen, der im Wortgefecht ein Messer zückte. Die Angegriffenen wehrten sich mit einem Gürtel.

Die Tagespresse hatte den Fall mit dem Hinweis “Auseinandersetzung mit mehreren Personen” zunächst größer erscheinen lassen, als er letztendlich war. Die gefährliche Körperverletzung ist kein Fall für die Kripo, sondern für die Ermittler der Polizeiinspektion.

Es war ein Streit unter Landsleuten nichtdeutscher Herkunft. Die Nationalität tut nichts zur Sache, aber die Tagespresse hat konkret nachgefragt: Es sind Syrer. Der Angreifer mit dem Messer ist etwa 30 Jahre alt. Die Angegriffenen sind etwas jünger.

Auseinandersetzungen, in denen ein Messer im Spiel ist, gibt es seit jeher auch unter Niederbayern. Oft ist Alkohol der Auslöser. Im vorliegenden Fall soll es um Forderungen und ein Missverständnis gegangen sein.

Für die Kollegin der PNP ein Hinweis auf die Richtlinien des Presserates:

• Es muss in jedem Einzelfall sorgfältig abgewogen werden, ob das öffentliche Interesse an der Information die möglichen negativen Folgen einer Nennung der Nationalität überwiegt.
   
• Die Nennung darf nicht zu einer diskriminierenden Verallgemeinerung individuellen Fehlverhaltens führen.
   
• Es muss besonders beachtet werden, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte.

Eine besonders schwere oder außergewöhnliche Straftat, die die Nennung der Nationalität rechtfertigen würde, liegt im aktuellen Fall nicht vor.

red