Nachrichten | Freitag, 21. Februar 25

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Der Kleine Exerzierplatz war gut in der Dämmerung gut gefüllt. (Foto: Stefan Schopf/ Bürgerblick)

Passauer Demokratie-Demo der Gesellschaft aus der Mitte

Unter dem Motto „Zamm hoitn! Für Demokratie statt Hetze“ hat die evangelische Kirche heute Abend zu einer Kundgebung am Kleinen Exerzierplatz aufgerufen. Rund 1.000 Menschen beteiligten sich.

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Oberbürgermeister Jürgen Dupper trat ans Mikrofon. (Foto: Stefan Schopf/ Bürgerblick)
Initiatoren sind Dekan Jochen Wilde und der Passauer Volkswirtschaftsprofessor Johann Graf Lambsdorff. Sie fordern den gesellschaftlichen Zusammenhalt und eine klare Positionierung gegen Rechtsextremismus. Viele Repräsentanten der Stadt waren vertreten, Lokalpolitker und Lokalpolitikerinnen. Oberbürgermeister Jürgen Dupper trat selbst ans Mikrofon. Die Reden betrafen die neuen Herausforderungen, vor denen Deutschland und die Demokratie steht.

Die Veranstaltung begann, als das Tageslicht schwand. In der blauen Stunde spielte auf der Bühne die Band "Wooden Pink". Sebastian Doppler (Gesang, Gitarre), Tobi Krammer (Gitarre), Michaela Gerl (Saxophon), Matt Taylor (Schlagzeug) und Maze Hofer (Bass) begrüßten die Menschen mit erdigem Groove. Sie kamen mit handgemalten Plakaten, manche hatten kleine Lichterketten dabei, um sie zu beleuchten.

Mit Redebeiträgen waren außerdem vertreten: Medienprofessor Ralf Hohlfeld von der Uni Passau, Kerstin Simon und Thoralf Fricke von "pro familia", Diözesanrat Markus Biber, Pfarrer Markus Krell aus Tiefenbach, Barbara Brauck von der Berufsakademie Passau und Perdita Wingerter von "Gemeinsam leben und lernen in Europa". Im Live-Ticker der Tageszeitung wird Hohlfeld zitiert: "Ich verspüre Fremdscham dafür, dass mein Arbeitgeber, die Uni Passau, heute hier nicht als offizieller Veranstalter auftritt." 

Wilde berichtet, dass viele Menschen auf die Kirche zugekommen seien mit der Aufforderung: „Tut was!“ Daher habe man gemeinsam mit Lambsdorff die Kundgebung organisiert. Unterstützt wird sie von zahlreichen zivilgesellschaftlichen Gruppen, Gewerkschaften, sozialen Einrichtungen und Unternehmen. Auch die katholische Kirche beteiligt sich mit mehreren Gruppierungen. Parteien aus dem demokratischen Spektrum, darunter explizit auch die CSU, wurden eingeladen.

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Die Passauer Gesellschaft in der ersten Reihe: Mütter mit Kindern, Rentnerinnen und Rentner, ÖDP-Stadtrat Urban Mangold. (Foto: Stefan Schopf/ Bürgerblick)
„Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und soziales Miteinander sind gefährdet wie nie“, betonen Wilde und Lambsdorff. Es gehe nicht um konservativ oder progressiv, sondern um den Schutz gemeinsamer Grundwerte. „Neutralität ist in dieser Situation fehl am Platz.“ Die AfD habe das Ziel, die freiheitliche Demokratie abzuschaffen, so Lambsdorff. Ein „Weiter so“ sei nicht möglich, da rechtsextreme Kräfte den gesellschaftlichen Konsens zersetzen würden.

Dekan Wilde verweist auf den christlichen Auftrag, für Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Menschenwürde einzustehen – Werte, für die auch der Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer sein Leben gegeben habe. „Zuschauen und nichts tun, sind keine christlichen Handlungen“, zitiert er den vor 80 Jahren ermordeten Theologen.

Zuletzt hatten studentische und linke Gruppierungen am 1. Februar eine Demokratie-Demo organisiert, zu der rund 1.500 Menschen kamen.

red

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